Auf meinen Honiggläsern finden Sie keine offiziellen Bio- oder Ökosiegel. Und trotzdem ist alles ganz natürlich, denn meine Bienen und ich tischen Ihnen ausschließlich echten, deutschen Bienenhonig auf. Dabei ist jeder Honig standortrein und ein schmackhafter Genuss aus dem jeweiligen Trachtgebiet, in dessen Zentrum meine Bienenvölker zuhause sind. Mir als Hobbyimker ist es dabei nicht in erster Linie wichtig, ein Maximum an Honig ernten zu können. Vielmehr sollen die Bienen durch ihre Bestäubungsarbeit für eine langlebige Artenvielfalt in der heimischen Flora sorgen. Und das können sie nur, wenn man sie machen läßt – so, wie sie es für richtig halten.
Ab dem ersten warmen Frühlingstag besuche ich meine Bienenvölker wöchentlich. Bei jeder Durchsicht unterstütze ich die Insekten entsprechend ihrer momentanen Bedürfnisse und setze beispielsweise neue Kisten mit Rähmchen für die Honigeinlagerung auf. Denn wenn in der Landschaft alles zu blühen beginnt, sammeln die Mädels was das Zeug hält und der Bienenstock an Lagerplatz hergibt. Deshalb halte ich als Imker mich mit meinem Tun immer an die Regel „So wenig wie möglich, so viel wie nötig.“
Die Kisten für die Bienenstöcke – die sogenannten Zargen – werden aus dem Holz der Wasserdampf durchlässigen Weymouthskiefer geschreinert und zum Schluß von außen umweltfreundlich imprägniert. Den Ausbau der von mir eingehängten Rähmchen erledigen die Bienen dann in Eigenregie, denn das dafür notwendige Wachs produzieren sie ganz von selbst. Und obwohl ich noch nie eine Biene mit einem Bauplan habe rumschwänzeln sehen, wird jede Wabe immer ganz präzise gleich gebaut.
Wenn alles blüht und die Bienenbevölkerung schnell 100.000 Individuen übersteigt, entnehme ich den Völkern einige Rähmchen mit Brut und setze diese in eine neue Kiste. Die quasi mitgereisten, aufsitzenden Arbeiterinnen erkennen dann schnell das Fehlen einer Königin und ziehen aus den zahlreich vorhandenen Stifteiern ein neues Staatsoberhaupt und gründen damit ein neues Bienenvolk. Im Ursprungsvolk dämpfe ich so den Schwarmtrieb und verschaffe der dortigen Königin neuen Raum für den Nachwuchs – immerhin legt sie am Tag bis zu 1.500 der winzigen Eier ab.